Das kosten die Wohnungen in der Wasserstadt
Die Immobilienfirma Meravis nennt nun die ersten Preise – das Penthouse im siebten Stock eines Gebäudes knackt die Millionengrenze.20.
Dezember 2019
Lange hat es gedauert, bis auf dem ehemaligen Conti-Gelände in Limmer erste Konturen neuer Häuser zu erkennen waren. Nun steht fest, wann die ersten Bewohner am Wasser einziehen können – und was das Leben in der Wasserstadt kostet. Das Immobilienunternehmen Meravis verkauft unter dem Namen „Wohnprojekt Weitsicht“ ab sofort 51 Eigentumswohnungen in drei Gebäuden. Auf dem Wasserstadtgelände befinden sie sich in exponierter Lage direkt am Leineabstiegskanal, in der Nähe des alten Stadtteilkerns von Limmer.
Das Angebot reicht vom 49 Quadratmeter großen Zwei-Zimmer-Apartment bis zum 130 Quadratmeter großen exklusiven Penthouse. Die aktuellen Preise beziffert das Unternehmen auf 5200 bis 8000 Euro pro Quadratmeter. Vor allem die großen Eigentumswohnungen befinden sich im obersten Preissegment. Die 128 Quadratmeter Penthousewohnung im siebten Stock von Haus 1 knackt mit 1.090.000 Euro sogar die Millionengrenze. Für zwei Zimmer im zweiten Geschoss eines anderen Hauses sind es für 67 Quadratmeter 403.000 Euro. Einen Stellplatz in der Tiefgarage für insgesamt 41 Autos gibt es für 27.000 Euro.
Laut Immobilienmarktbericht der Region Hannover sind die Preise beim Kauf von Wohneigentum im vergangenen Jahr stark gestiegen. Für gutgelegene und hochwertige Wohnungen in Neubauten sind dort Preise von 4400 bis in der Spitze 5700 Euro genannt. Im Vergleich mit weiteren neuen Luxuswohnungen in der Stadt wie in der ehemaligen Landesfrauenklinik am Herrenhäuser Kirchweg oder nahe der Noltemeyerbrücke über den Mittellandkanal setzt der Preis für die teuerste Wohnung in der Wasserstadt ein neues Rekordlevel. Die Projektentwickler nennen als Gründe für die Preise steigende Baukosten und schwierige städtebauliche Vorgaben – und natürlich Lage sowie Ausstattung.
Mit günstigeren Mietwohnungen in der Wasserstadt, die zu einem Viertel auch aus sozial gefördertem Wohnbau bestehen sollen, ist ab Frühjahr 2021 zu rechnen. Die Preise werden voraussichtlich im kommenden Jahr bekanntgegeben.
„Wir haben seit Monaten reges Interesse an Wohnungen verzeichnen können, und täglich werden es mehr“
Für die 51 Eigentumswohnungen rechnen die Projektpartner nach dem Baustart im Mai 2019 mit einer Fertigstellung im Jahr 2022. „Wir haben bereits seit Monaten reges Interesse an Wohnungen im neu entstandenen Quartier verzeichnen können, und täglich werden es mehr“, sagt Meravis-Chef Matthias Herter. Die drei Gebäude werden mit dem typischen rotbraunen Klinker verziert. Durch die fächerförmige Anordnung soll die Mehrzahl der Wohnungen über einen Blick auf das Wasser verfügen – alle haben Terrassen oder Loggien. „Mit Weitsicht bieten wir künftig modernen Großstadt-Flair mit einem großen Stück Natur“, sagt Jörg Jungesblut, Geschäftsführer der Wasserstadt Gesellschaft.
Die ersten Mieter für die Wasserstadt stehen seit Oktober fest. Dort werden auch ein Rewe-Supermarkt sowie die Kindertagesstätte Maschseekinder einziehen. Der freie Träger einer öffentlichen Jugendhilfe wird voraussichtlich ab August 2021 etwa 105 Kinder betreuen. Die künftige Kindertagesstätte soll im Erdgeschoss eines Gebäudes auf dem Baufeld 13 liegen, welches entlang der Wunstorfer Straße verläuft.
Die drei sieben-, fünf- und dreistöckigen Gebäude sind auf dem 23 Hektar großen Gelände erst der Anfang. In der Wasserstadt hatte es viele Verzögerungen gegeben. Bereits vor 17 Jahren nahm die Stadt Hannover den ersten Anlauf zum Bau von Einfamilienhäusern auf dem Gelände. In den kommenden zehn Jahren sollen bis zu 3500 Menschen in rund 1800 Wohneinheiten einziehen. Bis 2022 wollen die Projektentwickler 550 davon bauen. In der Visualisierung des Projekts sind die Altgebäude auf dem ehemaligen Continental-Gelände nicht zu sehen. Seit vergangener Woche steht aber fest: Eigentümer Günter Papenburg darf die denkmalgeschützten Bauwerke am Ufer des Stichkanals nicht abreißen.
Von Sebastian Stein
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