Frische Farbe für den Conti-Turm

Eine Million Euro hat seine Sanierung gekostet - nach drei Monaten hinter Plastikplanen soll der Conti-Turm der Wasserstadt Limmer über Jahrzehnte als Wahrzeichen erhalten bleiben. In strahlendem Gelb leuchtet das aufgefrischte Emblem der ehemaligen Reifenfabrik. Ob der Turm wieder genutzt wird, ist noch offen.

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JUNI 2016

Am Ende ging dann doch alles schneller als erwartet: „Eigentlich hatten wir einen ganzen Tag eingeplant, die Plane kam aber ganz fix runter“, sagt Peter Tacke von der Projektentwicklung der Wasserstadt und blickt auf den Wasserturm des alten Conti-Geländes in Limmer. Drei Monate war der Turm während der Sanierung in Folie gehüllt, nun ist sein markanter gelber Wasserbehälter mit dem Continental-Schriftzug wieder von Weitem zu sehen.

Er soll das Wahrzeichen des Neubaugebiets Wasserstadt werden, das in den nächsten Jahren nahe der Industrieruinen entsteht.
Das Gerüst soll kommende Woche verschwinden, erklärt Projektleiter Tacke. Stufe für Stufe erklimmt der Experte für Hoch- und Tiefbau mit Kollegin Katja Milinkovic den 50 Meter hohen Turm. „Der Blick über Hannover ist einzigartig“, sagt Milinkovic.

25 Etagen hat das Gerüst insgesamt. Tacke deutet auf das Mauerwerk: „Man sieht noch, wo die Fugen des Turms erneuert wurden, teilweise sind die alten drin geblieben.“ Oben angekommen deutet er auf den Schriftzug, der ebenfalls aufgefrischt wurde: „Das C ist über zwei Meter groß, die Schrift wurde per Hand neu aufgemalt“, erzählt der Projektleiter. „Es war wahnsinnig schwierig, die Buchstaben wieder genau so anzubringen. Letztendlich haben wir es wie Schulkinder gemacht und die Schrift abgepaust“, sagt er und lacht.

An manchen Stellen sei die alte Substanz zu marode gewesen: „Das Dach ist neu, und auch die Betonplatte ganz auf der Spitze mussten wir komplett erneuern“, berichtet Tacke. Mehr als 100 Jahre hätten dem Material ganz schön zugesetzt. „Lange wäre das nicht mehr gut gegangen“, sagt der Projektleiter.

Ingenieur Peter Tacke und Katja Milinkovic inspizieren die Sanierungsarbeiten. (Fotos: Körner)

Genau wie die alte wiegt auch die neue Betonplatte, die mit einem Kran auf den Conti-Turm gehoben wurde, zehn Tonnen. „Wie das damals beim Bau gemacht wurde ist uns ein Rätsel.“ Eine der Auflagen des Denkmalschutzes sei gewesen, den Falkenhorst zu bewahren. Das Holzgerüst hatten Jugendliche der WerkstattSchule gezimmert. „Der Horst ist jetzt genau an der gleichen Stelle wie vorher, das Tier kann einfach hereinfliegen“, erklärt Tacke.

„Es war wahnsinnig schwierig, die Buchstaben wieder genau so anzubringen. Letztendlich haben wir es wie Schulkinder gemacht und die Schrift abgepaust“

Für die nächsten 30 Jahre sei der Turm nun gerüstet. „Natürlich müssen trotzdem jährlich Kontrollgänge gemacht werden“, sagt Tacke. Limmers Blickfang sei handwerklich gut gebaut worden. „Er ist sehr stabil, das kann man nicht oft genug betonen.“ Auch wenn der Turm jetzt in neuem Glanz erstrahlt – ob er noch eine neue Aufgabe bekommt, ist bisher unklar. „Ideen für Projekte und das Geld sind immer willkommen“, sagt Tacke.

Von Tomma Petersen

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