Zweiter Bauabschnitt in der Wasserstadt: Es gibt einen favorisierten Entwurf
Die finalen Entwürfe für den zweiten Bauabschnitt der Wasserstadt wurden präsentiert. Offiziell ist die Entscheidung noch nicht gefallen – aber es gibt einen klaren Favoriten.4.
Februar 2022
Offiziell steht zwar noch nicht fest, wie der Gewinner aussieht. Doch alles deutet darauf hin, dass sich bei der Bebauung des zweiten Bauabschnitts der Wasserstadt in Limmer die konventionellste Variante durchsetzt. Bei der Präsentation der drei Entwürfe am Donnerstagabend entschieden sich 87 Prozent der Abstimmenden für ein Konzept, das sich im Wesentlichen an den ersten Bauabschnitt anlehnt. Welches der drei internationalen Planungsteams hinter dem Entwurf steht, erfährt die Öffentlichkeit erst, wenn die Jury am kommenden Montag den Sieger kürt.
Zuvor hatte Uwe Drost, Geschäftsführer der D&K Drost Consult GmbH, die Entwürfe in der Aula der Alberst-Schweizer-Grundschule vor rund 50 Personen vorgestellt. Auch über einen Stream bei Youtube konnten Interessierte die Präsentation verfolgen. Die unter Bürgerbeteiligung entwickelten Konzepte dienen als Grundlage für das weitere Planungsverfahren. „Das sind alles ganz frühe Erstaufnahmen“, sagte Drost.
Die favorisierte Variante, vorgestellt als Konzept A, sieht eine drei- bis fünfgeschossige Bebauung vor. Schon bei der Zwischenpräsentation im Dezember hatten sich die meisten für diesen Entwurf ausgesprochen. Seitdem haben die Planerinnen und Planer das Konzept überarbeitet, Bilder davon dürfen zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht werden.
Zeigte der Entwurf A zunächst annähernd geschlossene Gebäudekomplexe mit Innenhöfen, so sind die Gebäude in dem überarbeiteten Konzept so ausgerichtet, dass die Höfe zu den Kanälen hin offen sind. So entstehe eine Verbindung zwischen den Grünflächen und dem Wasser, heißt es. Über den Stichkanal soll es zudem eine Fahrrad-Klappbrücke geben. Für die Spitze zwischen den beiden Kanälen sehen die Planerinnen und Planer einen Park vor – wie übrigens die anderen Teams auch.
„Ob eine Skyline nötig ist, ist fraglich“
Konzept B zeichnet sich dadurch aus, dass die Gebäudekomplexe an das ehemalige Industriegelände erinnern sollen. Entwurf C enthält teilweise sehr hohe Gebäude – mit bis zu 13 Stockwerken. „Ob eine Skyline nötig ist, ist fraglich“, kommentierte Drost diesen Entwurf – und erntete damit Beifall des Publikums.
Für jeden der Entwürfe zeigte Drost auch eine Variante mit einer höheren Bebauungsdichte, um dadurch womöglich das Mietniveau senken zu können. Das allerdings stößt bei der Bürgerinitiative Limmer auf Kritik. Gestellte Fragen dazu blieben offen.
Über eine App konnte das Publikum sich in die Diskussion um die Entwürfe einbringen. Neben der Bebauungsdichte thematisierten die Zuhörerinnen und Zuhörer vor allem das Verkehrskonzept. Auch die Größe der Grünflächen interessierte die Zuhörer – mit 2,1 Hektar ist sie in Entwurf A tatsächlich am kleinsten, Entwurf B bringt es auf 2,5 und Entwurf C auf 3 Hektar.
Die endgültige Entscheidung fällt die international zusammengesetzte Jury am kommenden Montag, 7. Februar. „Das kann eine bunte Diskussion werden“, sagt Drost. Jurymitglied ECE-Manager Andreas Mattner betonte, dass man das Ergebnis des Abends mit in die Sitzung am Montag nehmen werde. „Man kann eigentlich nicht gegen diesen Entwurf stimmen“, sagte er. Auch Stadtbaurat Thomas Vielhaber, ebenfalls Jurymitglied, gab den Entwurf A ebenfalls als seinen Favoriten aus.
Von Thea Schmidt
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