Was soll der neue Sandwall auf dem Wasserstadtgelände?
Ein knapp zweieinhalb Meter hoher Sandwall versperrt den Weg zur Uferspitze. Spaziergänger, Hundebesitzer und Angler fragen sich irritiert: Welchen Sinn hat die Absperrung?6.
JUNI 2019
Entlang der neu benannten Straße Zur Wasserstadt zwischen dem alten Conti-Gelände und dem Kanu-Club hat das Bauunternehmen Papenburg einen meterhohen Sandwall aufschütten lassen. Auf diesem Teil des Geländes stehen die alten Conti-Gebäude sowie der Turm, die zusätzlich mit Zäunen, Kameras und dem Überwachungssystem Bau-Watch gesichert sind. Vor der Aufschüttung war der Weg zur Spitze, wo Stichkanal und Leine aufeinandertreffen, frei zugänglich. Vor allem Spaziergänger, Hundebesitzer und Angler sind hier unterwegs. Der Sandwall, der an einigen Stellen etwa 2,30 Meter hoch ist, ist mit Baustellenschildern ausgewiesen.
Anwohner sind von Papenburgs Sandwall irritiert und fragen sich, ob das Betreten der nördlichen Spitze des alten Conti-Geländes weiter erlaubt ist. Auf Rückfragen hat das Bauunternehmen bisher nicht reagiert. Dafür klären Jörg Jungesblut und Lukas Ritzka von der Projektentwicklung der Wasserstadt Limmer auf. „Der Sandwall ist aus praktischen Erwägungen erstellt worden – dass jemand ein eindeutig gekennzeichnetes Privatgrundstück dennoch betritt, ist meistens nicht zu verhindern. Das geschieht allerdings auf eigenes Risiko“, so Geschäftsführer Jungesblut. „Der Wall ist eher ein Materiallager aus Erdaushub“, ergänzt Ritzka.
„Herr Papenburg scheint eine andere Interpretation des Geländes zu haben“
Allerdings ist in dem Wall nicht nur Erdaushub zu finden: Vor allem auf dem hinteren Teil der Straße Zur Wasserstadt in Richtung Kanu-Club liegen etliche Betonplatten im Sand, aus denen Stahlrohre ragen. Während auf der gegenüberliegenden Straßenseite Bauzäune das Gelände des ersten Bauabschnitts abschirmen, wirkt die Absperrung aus Sand eher provisorisch. „Bauzäune werden oft auseinandergeschraubt und sind dann ebenfalls leicht zu überwinden“, sagt Jungesblut. „Wichtig ist letztendlich die klare Grenzziehung.“
Wie Michaela Steigerwald, Sprecherin der Stadt mitteilt, ist der Sandwall rechtens. „Sowohl die Baustelleneinrichtung als auch Aufschüttungen mit weniger als drei Metern Höhe sind baurechtlich verfahrensfrei.“ Bei der Wasserstadt Bürgerinitiative wundert man sich über die Maßnahme, da bislang weder Bebauungsplan noch Baugenehmigung für diesen Abschnitt vorliegen. „Herr Papenburg scheint eine andere Interpretation des Geländes zu haben“, sagt Thomas Berus von der Initiative.
Von Manuel Behrens
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