Die Gebäude in der Wasserstadt werden auf 1000 Pfählen errichtet

​Pfeiler, die Gebäude tragen, kennt man eher aus Venedig. Jetzt wird die Technik auch in der hannoverschen Wasserstadt benutzt, um das Baugebiet zu stabilisieren. 1000 Pfeiler sollen dort die Gebäude tragen. Anders als in der italienischen Stadt sind diese nicht aus Holz sondern aus Beton.

Grund für die Einrichtung der Pfeiler ist der schlammige Boden. Dort, wo die Wasserstadt entsteht, war früher Flussgebiet. Ein Leinearm floss durch das Gelände. Er wurde zwar schon während der Industrialisierung der Stadt zugeschüttet, damit die Fabrikgebäude auf dem Gebiet errichtet werden konnten, doch der Boden ist nicht dicht genug, um das Baugebiet zu tragen

Deswegen werden auf fünf Baufeldern der Wasserstadt Pfähle in die Erde gesetzt, die genug Stabilität geben sollen. Seit Anfang der Woche bringen Bauarbeiter mithilfe eines Bohrers die ersten Betonpfähle auf dem Bauabschnitt zehn in die Erde. Hier sollen einmal 42 Wohnungen, sechs Reihenhäuser sowie zwei Gewerbeeinheiten für einen Laden oder Gastronomiebetrieb entstehen.  Ende nächster Woche sollen die Arbeiten fertig und rund 250 Betonpfeiler in der Erde sein. 

„Wir schätzen die Mehrkosten betragen für alle fünf Baufelder rund vier Mio. Euro“, sagt Jörg Jungesblut, Geschäftsführer der Wasserstadt Limmer Projektentwicklung GmbH. Allein im Baufeld zehn seien es 1,2 Millionen Euro. Dass es auf einigen Abschnitten nötig sein wird, das Gebiet mit Betonpfeilern in der Erde zu stabilisieren kam für das Unternehmen nicht überraschend. „Das war von Anfang an klar“, sagt Sascha Lindemann, Pressesprecher der Wasserstadt.

Die Wasserstadt ist nicht das einzige Gebiet Hannovers, auf dem Pfähle in der Erde die Gebäude stützen müssen. Auch das Neue Rathaus steht laut Angaben der Stadt auf 6026 Buchenpfählen. 

von Nadine Wolter